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Epstein-Barr-Virus Spätfolgen / Bewältigung

sabrina marten • März 25, 2024

Nach Epstein-Barr-Virus: Bewältigung

*werbung


Besser spät als nie, dachte sich in diesen Wochen auch meine chronische Migräne. Normalerweise bleibe ich oft verschont, doch in den letzten zwei Wochen wurde es ungemütlich. Die extremen Wetterwechsel von kalt zu warm, von Regen zu Sonnenschein und dann zu Frostbeulen waren meinem Kopf nicht zuträglich. Die Schädelgefäße feierten eine wilde Party nach der anderen. Ohne die bewährte Kombination aus ASS, Paracetamol und Koffein kam ich nicht aus. Diese hilft nicht immer, manchmal aber sehr. Aktuell fühle ich mich dank Chaga-Tee wieder leistungsbereit.


Chronisch krank – die Bescheinigung zur Entschleunigung


Wer einmal ein chronisches Leiden wie Fibromyalgie entwickelt hat, weiß, wie man mit den Schwankungen der Krankheit umgeht. In meinem Leben gibt es noch vieles zu verarbeiten, weshalb tägliche Pausen unerlässlich sind. Auch in bester Verfassung ist eine Mittagsruhe Standard und hilft, den Tinnitus und die Nervenbahnen zu beruhigen. Schlafen kann ich jedoch nie; ich lege nur die Beine hoch. Jeder hat seine eigene Coping-Strategie und tut in der Regel sein Bestes, um vergangene Ereignisse zu bewältigen.



Coping ist Teil der sogenannten Resilienz. Wer gut 'copt' – ein von mir erfundenes Wort – kann seinen Stressoren gegenüber Stärke beweisen, so dass sie nicht mehr haften bleiben. Einige Dinge prallen an mir ab, andere haften natürlich auch noch an mir. Es ist eine Lebensaufgabe, Traumata und alte Stresssituationen hinter sich zu lassen, was mir immer besser gelingt. Das bekannteste Modell zum Coping stammt von Richard Lazarus aus dem Jahr 1984. Er arbeitete heraus, dass die subjektive Bewertung eines Stressreizes höchst unterschiedlich sein kann. Es geht also um den Bewertungsprozess zwischen Auslöser und Reaktion.


Manches hat viele Jahre zur Verarbeitung gebraucht, wie beispielsweise ein furchtbares Job-Erlebnis mit halb insolventen Arbeitgebern, die versuchten, das Problem zu verschleiern, obwohl es bald offensichtlich war. Wenn man fast zwei Jahre nur von lügenden Menschen umgeben ist und dabei viele Stunden aufwendet, ist das sehr anstrengend. In diesem Arbeitsverhältnis aus dem Jahr 2013 spielte auch Mobbing unter den Erziehern, Pflegern und Pflegehelfern eine große Rolle. Nicht zuletzt innerhalb der Leitungsebene, was zu einer von mir getätigten Anzeige führte. In dieser Zeit hatte ich meinen zweiten Hörsturz, während ich in Heidelberg zur Pain Nurse Weiterbildung war. Ich dachte, als stellvertretende Pflegedienstleitung hätte ich weniger Stress. Der Epstein-Barr-Virus hatte mich bereits 2011/2012 geschwächt. Vorher war ich fast ausschließlich als freie Pflegefachkraft in Deutschland unterwegs und hatte natürlich sehr viel um die Ohren. Diesen Horrortrip hätte ich mir gern erspart, und diese Menschen möchte ich nie wieder sehen. Es ist auch für diese Menschen besser, wenn sie mich nicht sehen. Ups, da muss ich wohl noch 'copen'. Bevor ich es vergesse, danach war ich dann erfolgreich berufsunfähig. Burnout. Posttraumatische Belastungsstörung. Schmerzen. Tramal. Liegen.


Pacing als Therapie


Kommen wir zum 'Pacing'. Bei der Behandlung chronischer Krankheiten wie Fibromyalgie dient das sogenannte 'Pacing' (übersetzt 'Tempo') als therapeutische Methode, um die Energiereserven zu schonen. Das Ziel ist es, Überlastung konsequent zu vermeiden, indem man das Tempo herunterfährt. Laut meinem Schmerzarzt ist dies meine Hauptaufgabe des Tages, und ich habe das Ganze mal besser und mal schlechter unter Kontrolle. Ich halte mich oft daran und nehme es ernst. Ich kenne die Folgen, wenn ich mich überlaste. Schließlich habe ich mich während der Arbeit als Pflegefachkraft schon ab Tag eins der Ausbildung täglich überfordert (bzw. überfordern lassen).


Nach meinem Pfeifferschen Drüsenfieber litt ich unter anhaltender Schwäche und ging natürlich zeitnah wieder arbeiten. Das Geld kommt leider nicht freiwillig aufs Konto, und wie lange soll man bitteschön im Bett bleiben? Ich versuchte, das Ganze zu ignorieren, arbeitete in einem vergifteten Umfeld und erreichte nach dem Burnout den Fatigue-Zustand. Ich konnte nicht mehr lange sitzen, nicht stehen, mich nicht lange bewegen, mich nicht alleine duschen. Ich befand mich zwischen Pflegegrad 2 und 3. Vieles Geschriebene aus dieser Zeit entstand im Liegen, da ich mich schon selbst als Autorin umgeschult hatte.


Das war es erst einmal von mir, und ich wünsche allen Fibronistas, Schmerzkumpels und auch den paar Gesunden schöne, sonnige und besonders ruhige Ostern. Genießt die Feiertage, ich bin schon im Grillmodus. @diepfeifferin

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